Mitarbeiter binden – nicht immer einfach, aber immer nötiger!
➡️ Sie haben lange gesucht und sich auf den neuen Mitarbeiter gefreut? Nach wenigen Wochen liegt schon die Kündigung auf dem Tisch.
➡️Nachdem eine Mitarbeiterin gekündigt hat, ziehen gleich drei andere nach.
➡️Insgesamt liegt die Fluktuationsrate höher als früher, bzw. die Wiederbesetzungszeit ist unglaublich lang…
In Zeiten des demografischen Wandels, dem z.T. daraus resultierenden Fachkräftemangel und den Herausforderungen im Recruiting ist „Personalbindung„, besser „Mitarbeiterbindung„, ein wichtiges Thema, um hohe Fluktuation zu vermeiden. Denn: Diese bringt u.a. hohe Kosten, Wissensverlust, Frust in der Belegschaft und eine Schwächung der Arbeitgebermarke mit sich. Effektiv ist anders! In diesem Artikel kriegen Sie u.A. 5 konkrete Maßnahmen an die Hand, wie Sie Mitarbeiter binden können (auch in diesen Zeiten) und wie Sie dabei ganzheitlich denken.
Mitarbeiter binden auf einen Blick
Personalbindung früher
Mitarbeiter binden“ war einst die Aufgabe der Personalabteilungen. Daher rührt wohl auch der eher veraltete Begriff „Personal“, der den Aspekt der Mitarbeitenden als reine Dienstleistende suggeriert – eine Ansicht, die intrinsischer Motivation und dem Streben nach gemeinsamen Wachstum eher entgegensteht. Wie sehen Sie das?
Doch die Zeiten haben sich gewandelt und mit ihnen die Strategien zur Mitarbeiterbindung. Die Frage „Wie können wir qualifizierte Mitarbeitende halten?“ steht immer noch im Fokus. Die Antworten reichen jedoch weit über Gehaltsstrukturen und attraktive Bonuszahlungen hinaus.
Entwicklungsperspektiven, das Schaffen von Zugehörigkeitsgefühl, und das Erzeugen von Sicherheit sind Elemente, die heute eine entscheidende Rolle spielen.
In der einschlägigen Literatur ging es dabei oft nur um „qualifizierte Mitarbeiter“. Klar, dass sind die, die weniger Aufwand benötigen. Eine ganz andere Frage lautet in heutigen Zeiten des Fachkräftemangels: Wie kann ich Mitarbeitende qualifizieren? Nicht nur dass ich Mitarbeitende bedarfsgerecht qualifiziere, auch das Fördern und Entwickeln selbst kann schon Mitarbeiterbindung sein!
HAYS hat kürzlich unterstrichen, dass Mitarbeiter binden eine der zentralen aktuellen Herausforderungen für Unternehmen ist. Eine Aufgabe dieser Tragweite kann nicht mehr ausschließlich von HR-Bereichen bewältigt werden. Sie sollte auf allen Ebenen und in allen Bereichen mitgedacht werden. Denn ob ein Zugehörigkeitsgefühl entsteht oder nicht, entscheidet sich nicht im Personalbüro, sondern am Arbeitsplatz, im Fahrstuhl, in der Teeküche und im täglichen Miteinander. Die traditionelle Aufgabenverteilung ist – was Mitarbeiterbindung angeht – daher überholt.
Warum Sie so keine Mitarbeiter (mehr) binden
Warum das mit dem Mitarbeiter Binden nicht mehr so funktioniert, liegt eigentlich auf der Hand. Unter anderem durch den demografischen Wandel (der übrigens nicht ganz so überraschend kam wie es manchmal scheint 😉), verabschiedet sich eine große Generation in den Ruhestand, die zahlenmäßig nicht ersetzt werden kann. Ein Grund für den Fachkräftemangel. Und gleichzeitig der erste Grund, warum Mitarbeiterbindung jetzt so wichtig ist.
Aber: Die nachfolgenden Generationen haben anderen Werte. Während bei den Baby Boomern eine lebenslange Beschäftigung bei einem Unternehmen noch denkbar, ja zum Teil angestrebt war, sind Yer und Zler da weniger beständig und stets auf ihr individuelles Optimum bedacht. Die Bereitschaft zu wechseln ist deutlich höher als vor zwanzig Jahren. Grund Nummer zwei, Mitarbeiter:innen von Anfang an zu binden.
Mitarbeiterbindung neu gedacht
Es gibt also viele gute Gründe, sich mit dem Thema Mitarbeiterbindung zu beschäftigen. Auch heute noch geht es um eine gute Beziehung zwischen dem Unternehmen und den Mitarbeitenden. Doch die Wege dorthin sind deutlich vielschichtiger und so individuell wie die Menschen, die in den Unternehmen arbeiten.
Wichtig ist es, dieses Thema zu durchdenken und eine Struktur zu entwickeln. An welchen Stellen soll angesetzt werden? Welche Prozesse können aufgesetzt werden? Wo darf für das Thema sensibilisiert werden? Wie soll kommuniziert werden? Welche Maßnahmen zahlen auf das Ziel Mitarbeiterbindung ein? Es wird deutlich, dass es sich um einen mehrdimensionalen Prozess handelt. Und um ein Bewusstsein bei allen Mitarbeitenden, wie wichtig das Thema für Erfolg des Unternehmens und für die Zukunft aller ist.
Gehen Sie einen Schritt weiter:
Wie kann man Mitarbeiter an Unternehmen binden? 5 Maßnahmen der integrierten Mitarbeiterbindung
Mitarbeiterbindung startet schon bevor die Mitarbeitenden überhaupt Teil des Unternehmens sind. Nämlich mit dem Recruitingprozess. Denn Menschen, die gut zum Unternehmen passen, lassen sich auch langfristiger binden. Das bedeutet, das bereits bei der Besetzung genau darauf geschaut werden darf: Teilen wir die gleichen Werte? Ist der Bewerber intrinsisch motiviert? Passt die Bewerberin zu Team und Unternehmen? Und vielleicht auch: Sind uns Fähigkeiten eventuell wichtiger als ganz bestimmte Abschlüsse oder Karrierewege. Damit erhöht sich die Anzahl der potentiellen Kandidat:innen und gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit, einen guten Fit zu finden.
„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.“
Auch das nun folgende Onboarding ist von großer Bedeutung. Der erste Eindruck, die ersten Tage, die ersten Wochen zählen. Fühlen sich neue Mitarbeitende hier allein gelassen, nicht integriert oder haltlos, wirkt sich das auf die Beziehung zum Unternehmen aus. Gerade am Anfang wird genau geprüft und genau hingeschaut. Das Gute ist, dass hier ein sicheres Fundament für eine langfristige, erfolgreiche Zusammenarbeit gelegt werden kann. Daher sollte diese Chance genutzt werden, in dem es gut strukturierte Onboardingprozesse gibt, die sich nicht rein auf Organisatorisches und die zu erledigenden Aufgaben beziehen.
Ein weiterer wichtiger Faktor sind die Führungskräfte. Je nach Führungsleitbild kann es hier unterschiedliche Ansätze bzw. Schwerpunkte geben. Und doch gibt es Aspekte, die immer wichtiger werden: Zuhören! Hören Sie zu, denn nur so erfahren Sie, was Ihre Mitarbeitenden brauchen, sich wünschen, was sie sorgt und an welcher Stelle sie Ideen haben. Gehört und Gesehen zu werden, ist ein erstrebenswertes, wichtiges Gefühl, das an Bedeutung gewinnt, wenn Sie Mitarbeiter binden möchten.
„Mitarbeitende verlassen nicht Unternehmen, Sie verlassen Führungskräfte!“
Mitarbeiterbindung erfolgt auch über Entwicklung. Welche Persepktiven habe ich, wenn ich längerfristig im Unternehmen bleibe. Wo kann ich mich weiterentwickeln? Wo werde ich gefördert? Welche Weiterbildungsmöglichkeiten gibt es? Nur wo Wege vorhanden sind, können sie auch gegangen werden. Ansonsten lockt die Parallelstraße.
Die Unternehmenskultur ist aus meiner Sicht der fünfte wichtige Faktor bei der Mitarbeiterbindung. Dazu zählen die bereits genannten Faktoren, aber auch die Werte eines Unternehmens, die Fehlerkultur, der zwischenemnschliche Umgang, die Wertschätzung und – ganz wichtig aktuell – der Umgang mit Flexibilität.
„Back to Office“ nach drei Jahren Homeoffice in der Pandemie ist ein viel diskutiertes Thema. Es begegnet mir in allen Unternehmen, mit denen ich gerade zu tun habe. Aus meiner Sicht gibt es hier eine klare Botschaft: Wie so oft wird es der goldene Mittelweg richten. Die Wichtigkeit, ja die Notwendigkeit der informellen Kommunikation, der zwischenmenschlichen Begegnung, der spontanen Gespräche oder des gemeinsamen Brainstorming darf wieder in den Mittelpunkt rücken. Gleichzeitig sollten die Vorteile der Flexibilität ebenfalls gesehen werden: Weniger gestresste Mitarbeitende, die schon durch längere Wege und Staus unter Druck stehen und genervt sind; glücklichere Teammitglieder, die Arbeit und Familie besser unter einen Hut kriegen; Menschen, die zuhause besser arbeiten können als in Großraumbüros. Wenn Sie Ihre Mitarbeiter binden möchten, müssen (!) Sie deren Bedürfnisse im Auge behalten und auf sie eingehen. Ohne selbstverständlich irrwitzigen Forderungen nachzukommen.
Fazit: Wie Sie Mitarbeiter binden
Lassen Sie mich noch einmal zusammenfassen:
- Mitarbeiterbindung sollte von Anfang an mitgedacht werden. Gebunden wird, wer gut zu seiner Tätigkeit passt.
- Mitarbeiter binden heißt komplex zu denken. Es ist eine vielschichtige, individuelle Angelegenheit.
- Es ist die Aufgabe aller, für eine angenehme Unternehmenskultur zu sorgen, denn sie hat große Auswirkungen auf die Zufriedenheit der Mitarbeitenden und somit auf ihre Lust auf langfristige Beschäftigung im Unternehmen. Die Verantwortung auf HR abzuschieben ist nicht mehr zeitgemäß.
- Wertschätzung in Form von zuhören, fördern und flexiblen Lösungen ist besonders für und durch Führungskräfte wichtig.
Sie merken, dass es bei Ihnen einiges zu tun gibt? Ihre Fluktuation ist hoch oder sie fürchten für die Zukunft einen Fachkräftemangel? Ich unterstütze Sie gerne. Lassen Sie uns gemeinsam schauen, wo Sie ganz individuell ansetzen können und wie Sie Ihre Mitarbeiter binden können! Schauen Sie auf meiner Angebotsseite (klick) vorbei und melden Sie sich unverbindlich bei mir. Ich freue mich auf Sie!