Am Ende von Seminaren zu z.B. Mitarbeitergesprächen taucht häufig die Frage auf: „Und was mache ich jetzt mit schwierigen Mitarbeitern?“… Ich denke, dass es deutlich weniger wirklich „schwierige Mitarbeiter“ gibt, als manche Führungskräfte (oft mindestens Generation X, eher noch die jungen Baby-Boomer) annehmen. Oft ist es eher eine Störung auf der Beziehungsebene als ein wirklich problematischer Mensch. Denn eigentlich wollen alle ihre Arbeitszeit möglichst störungsfrei bestreiten.
Drei erste Ansatzpunkte
Ich habe hier eine erste kurze Hilfe zusammengestellt, die dabei unterstützen kann, einen konstruktiv harmonischen Umgang zu pflegen:
- Kennen Sie Ihre Teammitglieder!
Nicht jede(r) hat die gleichen Bedürfnisse (Sensibilität, Zuspruch, Freiheit etc.), die Hintergründe sind verschieden (jung und wild, gescheiterte Karriere, Probleme im Privaten etc.) und die Charaktere sind unterschiedlich. Je besser Sie wissen, wie Ihre Kollegen ticken, umso leichter wird der Umgang mit ihnen und umso besser das Teamklima. - Seien Sie sich über sich selbst bewusst!
Fragen Sie sich, was Sie erwarten und ob Sie diese Erwartungen auch kommuniziert haben. Überlegen Sie, wie Sie auf andere wirken (offen, unterstützend, fördernd, ausgeglichen oder gestresst, fordernd, verbissen etc.) und wie sich dies wiederum auf Ihr Team auswirken könnte. - Lassen Sie Anti-/Sympathien außer Acht!
Ja, in der Regel sind uns manche Menschen sympathischer als andere. Das sollte jedoch für die Teamperformance keine Rolle spielen. Beobachten Sie sich als Führungskraft also genau. Achten Sie darauf, dass Sympathie und Antipathie im Arbeitsalltag wenig Spielraum finden und in der Bewertung von Arbeitsergebnissen keine Rolle spielen. Eine Idee für den Umgang mit vermeintlich unsympathischen Mitarbeitern wäre z.B., sich bewusst zu überlegen, was an dieser Person angenehm, liebenswert oder interessant sein könnte. Los geht’s!
Sie sehen, es kommt auf die Beziehung an. Und Führung ist in aller erster Linie Beziehungsarbeit! Ansonsten ist die Sache mit der Führung natürlich viel komplexer. Zunehmend entwickelt sich eine Kultur der Selbstführung, Verantwortung und „Gewaltenteilung“. Und doch ist dieses Mindset noch nicht überall angekommen. Ein erster Schritt dorthin wäre die Beachtung der oben genannten Punkte und das Überdenken der Betitelung „schwierige Mitarbeiter“. Viel Erfolg!
Wünschen Sie sich Unterstützung? Dann melden Sie sich bei mir und wir verabreden uns zu einem unverbindlichen Gespräch – danach sehen Sie klarer!